The Boat

Beim Boot handelte es sich um eine Scholtz 22. Heuer erst neu(zugelassen erst im Mai 2014). Dieses Boot hatte ich ausgesucht, da wir so in den Genuss eines gut segelnden Bootes, mit up-to-Date Deckslayout kommen sollten. Möglicherweise sollte es auch möglich sein, mit diesem Boot zu gleiten, was wir aber leider nicht schafften.

Dennoch will ich hier das Boot nun noch kurz beschreiben, da im Internet kaum etwas über das Innenleben dieses Bootes gefunden werden kann.

Wie gesagt, wir waren auf der „Racing“ Version. Das Rigg ist ein 7/8 getakeltes, mit gepfeilten Salingen (kein Achterstag/Backstagen).

Das Genuafall ausreichend zu spannen war uns nicht wirklich möglich, der Fockholepunkt sitzt sehr weit in Schiffsmitte, wie auf den folgenden Bildern ersichtlich, leider ist dann am Wind die Unterwant jeweils im Weg, sodass es nicht möglich ist das Vorsegel sehr dicht zu fahren. Vielleicht besser ausgedrückt, ein flaches Vorsegel zu trimmen war nicht möglich, zumindest mit unserer Segelgarnitur. Vor dem Bregenzer Yachthafen haben wir jedoch eine weitere Scholtz 22 gesehen, und bei Leichtwindbedingungen versegelt, welche Mylar-Kevlar-Segel hatte, vielleicht wäre es mit solchen Segeln möglich die wirklich maximale Höhe herauszuholen. Die Rollfockeinrichtung ist zwar sehr windschnittig, beim Reffen/Bergen aber manchmal bei den ersten paar Drehungen etwas bockig, das mag aber eventuell auch an dem zu großen Schekel auf der Furlextrommel gelegen haben.

Das Großsegel dafür hatte bis auf den Produktionsfehler bei den Lattentaschen keine Mängel und ließ sich perfekt trimmen, wobei ich den Anstellwinkel großteils nur mit dem Traveller regulierte, da ich sonst keinen so guten Trimm hinbekam.

Der Gennaker ist auf diesem Schiff wirklich sehr angenehm zu fahren, wobei sich zeigte, dass bei Leichtwindbedingungen es wirklich am besten sein kann nur unter Gennaker zu fahren. Generell, ist der Gennaker aber nur bis etwa 120° fahrbar. Auch sollte man nicht zu weit vor den Wind kommen hier kann aber der Bugspriet geschwenkt werden, unter Belastung aber nur mehr gefiert werden (nach Lee), daher war es uns wichtig, den Bugspriet immer im Zuge des Shiftens nach Lee (dann neues Luv) wandern zu lassen. Bei mehr Wind ist der Gennaker ziemlich bockig zu fahren, dafür funktioniert aber das Bergen im Schatten des Großsegels hervorragend. Leider war es so, dass die Gennakerblöcke (neue Ronstan Blöcke), mit einer Lock-Funktion ausgestattet waren, und diese unter Belastung beim Anholen der Schoten manchmal blockierten, und es nicht möglich war dies zu deaktivieren. Dies kann aber auch an einer Fehlbedienung liegen.

Insgesamt bringt das Rigg wirklich Power, und auch die Mastbiegung(7/8) ist über die Großschot einigermaßen gut regulierbar.

Durch das geringe Gewicht (ca. 750 kg) läuft das Boot auch sehr gut. Und erreicht auch sehr schnell seine Rumpfgeschwindigkeit.

Der Yamaha 2,5 PS Außenborder funktioniert ausgezeichnet, und schafft mit dem Boot etwa 5,1 kn.

Das Steckruder ist eine wirklich sehr gute Sache, und funktioniert hervorragend. Nur die GFK-Pinne zeigte Risse an sehr interessanten Stellen und knarrte unter Druck wirklich manchmal komisch.Die Dinghigarage im Cockpit ist eine wirklich geniale Einrichtung, um diesen Platz gut zu nützen.

Bei Schräglage ist durch die Metallbügel ein super Halt gegeben. Auch die Fußstützen funktionieren gut.

Vom Innenraum kann man sich durch die Bilder hoffentlich einen guten Eindruck machen. Die V-Koje im vorderen Teil mag zwar etwas kurz erscheinen, Maria und ich hatten aber sehr gut darauf platz.

Die hinteren Kojen sind länger bieten aber wie auf jedem anderen 22 Fuß Boot natürlich auch keinen übermäßigen Komfort.

Sonst ist es zwar sehr nieder, war aber für uns gut aushaltbar.

Nun was hatten wir aber alles mitbgebracht um uns wohlzufühlen? Wir hatten einen Gaskocher mit, und auch eine kleine Toilette, sowie eine kleine Stromtrommel mit CEE Stecker, dies ermöglichte uns auch 220V Strom. So konnten wir unsere Handy’s laden und auch manchmal unseren kleinen Fön nutzen. Mit Schlafssäcken war es auch über Nacht angenehm aushaltbar. Vielleicht wäre aber ein Kopfpolster nicht ganz schlecht gewesen.

Soviel erst mal zum Boot, sollte es noch weitere Fragen geben, dann bitte komentiert doch einfach.

 

SK